Am 06.09.2014 nahmen Ingo S., Nicolas und Christian K.
am “Whitebelt Challenge”-Turnier des “Ringside Gyms” teil. Der Wettkampf
fand in der Beatrix-Potter-Grundschulturnhalle in der Ludwigsfelder Straße
statt.

Gekämpft wurde
nach IBJJF Weißgurt-Regeln
http://ibjjf.org/wp-content/uploads/2014/05/20140507_RuleBookIBJJF_v3.pdf .

Unsere drei Leute hatten erfolgreich ihren (ersten und damit einzigen) Kampf
verloren:
Ingo versuchte, seinen Gegner ohne Wurfvorbereitung zu werfen, was nicht
klappte, irgendwie kamen sie doch
im Boden an, der Gegner “fesselte” die Beine von Ingo mit seinen Armen,
womit Ingo überhaupt nicht gut klar kam.
Zwischendurch sah dann so aus, als ob Ingo ihn in die Beinklammer bekommen
konnte, hatte ihn aber dann durch
eine Ungeschicktheit im Rücken und ist ihn dort auch nicht mehr losgeworden.
Der Gegner setzte folgerichtig
Okuri-Eri-Jime an und die muß recht gut gesessen haben, so daß Ingo aufgeben
mußte…
Nicolas hatte am Boden es sogar geschafft, seinen Gegner vom Rücken
wegzubekommen, ist aber im Sankaku gelandet,
hier hob Nico seinen Gegner sogar noch hoch (da hatte er meine Anweisung
falsch verstanden und ein Judo-“Reflex” kam durch,
hat aber unter o.g. Regeln keinen Nutzen, da hierbei der Kampf nicht
unterbrochen wird),
setzte ihn aber dann doch sanft wieder ab (damit es auf keinen Fall so wie
ein disqualifizierendes Runterstauchen aussah)
kam aber dann nicht mehr aus dem Sankaku-Jime heraus und mußte aufgeben…
Christian K. hatte tatsächlich den längsten Kampf, konnte auch den Gegner
halbwegs werfen, landete aber in dessen Beinschere,
konnte/wollte aber meine Anweisung, die Position zu stabilisieren und eine
aufrechte Körperhaltung einzunehmen, nicht umsetzen,
so daß er dann vom Gegner, wie zu erwarten war, in den Tate-Shiho-Gatame
gedreht wurde… Dort hat er es dann nicht
mehr geschafft, seine Ellbogen dicht an den Körper zu nehmen und zu
verteidigen,
wodurch er dann folgerichtig mit einem Ude-Garami erwischt wurde…

Zu Veranstaltung selbst (hatte darüber auch noch kurz mit Rodrigo Fernandes
(einem der Ausrichter) reden können):

Positiv:
– Ein “Aufwärm-Bereich” von dem die Paarungen zur Matte geführt wurden,
– Eine sehr gute Regeleinweisung durch Frank Burczynski von der “IMAG”,
– Sehr gute Kampfrichter-Arbeit,
– Eine nette Ärztin vor Ort, wenig Verletzungen (zumindest während der
Gi-Kämpfe) – sie hatte noch ein paar mal nach Nico geschaut, der
so offenbar etwas zu viel verausgabt hatte und Schwierigkeiten hatte, nach
seinem Kampf “zur Ruhe” zu kommen…
– Gute Stimmung der Teilnehmer

Negativ:
– Hinsichtlich sanitärer Verhältnisse ein saumäßiger Wettkampfort, kann aber
auch an Leuten gelegen haben, die mit modernen Spültoiletten nicht so
richtig umgehen können…
– Es wurde im einfachen KO-System gekämpft, das halte ich beim einem
Anfängerturnier für extremst ungünstig, auch vor dem Hintergrund der recht
happigen Startgebühr.
– Die Listen wurden nach eingegangenen Meldungen vorgeschrieben, dummerweise
erschienen nicht alle Teilnehmer, so daß es zu unnötigen
Freilosen kam. Das führte dann offensichtlich zu Problemen bei der
Listenführung und zu seltsamen Resultaten – Christian K. hatte z.B. nach
seinem verlorenen Kampf, das Recht eine Bronze-Medaille für einen dritten
Platz in Empfang zu nehmen – von wegen Halbfinalkampf –
in dem Listenteil, in dem Ingo stand, wären dafür wohl drei oder vier
gewonnen Kämpfe nötig gewesen…

Meine Verbesserungsvorschläge wären:
– Wahl eines für Anfängerveranstaltungen besser geeigneten Turnier-Modus:
mind. Doppel-Ko (d.h. 2 Kämpfe garantiert), besser Pool- oder vorgepoolt…
– Arbeit mit Wiegekarten, vorher Durchwiegen und Listenerstellung anhand
tatsächlicher anwesender, d.h. gewogener Teilnehmer – Zeit wäre dafür
durchaus da gewesen.
– Verwendung des tatsächlichen Gewichtes zur Einteilung halbwegs gleichmäßig
gefüllter Gewichtsklassen.

Von der Teilnehmerzahl her wäre dies vernünftig machbar gewesen – bei
Judo-Turnieren, ziehen wir in den veranschlagten acht Stunden durchaus
bis zu 200 Teilnehmer durch, ok, im Kinderbereich sind die Kampfzeiten etwas
kürzer, aber dafür waren bei dieser Veranstaltung auch effektiv
weniger Leute da…
Es bleibt zu hoffen, daß die Veranstalter einige dieser Vorschläge
aufgreifen für das nächste Mal, Rodrigo hat ja gute Kontakte zum EBJC und
deren Turniere sind durchaus immer gut organisiert…

Mit anderen Worten:
Bei entsprechenden Verbesserungen der Turnier-Organisation, werden wird das
nächste Mal wohl gern wiederkommen, anderenfalls wohl eher Abstand
nehmen auf Grund zu schlechten Kosten-Nutzen-Verhältnisses 😉

Jedenfalls alle Achtung für unsere Kämpfer, daß Sie sich getraut hatten,
einen Wettkampf mit einem anderen
als unserem “üblichen” Regelsatz zu  besuchen.

Gruß Bertram

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