Anfang des Jahres hatte ich Melanie befragt, an welchen Wochenende wir unser Hallen-Übernachtung- u. Trainingswochenende durchführen könnten und wir sind auf das Kindertags-Wochenende gekommen.
Zum damaligen Zeitpunkt war also noch reichlich Zeit, um alles in Ruhe zu beantragen, zu planen, vorzubereiten usw. Manuel als 2. Sportwart hat also die Halle beantragt und dann kam der “Dämpfer”: Gingen bisher solche Anträge problemlos durch, hieß es diesmal, daß die Halle brandschutztechnische Mängel hätte und deshalb eine Hallen-Übernachtung nicht mehr erlaubt wäre …  (Eine neue Festlegung, welche es nahezu unmöglich macht, noch Sportveranstaltungen zu organisieren, bei denen man Gäste mit weiter Anreise erwartet, die eine günstige Bleibe über Nacht benötigen, das nur am Rande)
Nach dem wir also diesen Schock verdaut haben, hatte Melanie die Idee, daß man die Übernachtung im Pokalsaal unseres Vereinsheims notfalls durchführen könnte u. in der Sporthalle dann halt nur das Training. Voraussetzung wäre natürlich, daß sich genügend weitere Betreuer insbesonders für die Übernachtung fänden. Also habe ich hab ich erstmal fleißig umhergefragt, wer als Betreuer bereit wäre, Melanie bei der Übernachtung zu unterstützen und hatten dann Zusagen von Ingo, Lennart, Alex u. einem weiteren Trainingskameraden, damit war also diese Hürde genommen. Außerdem haben Melanie u. Claudia noch gebeten, diesmal nicht die Organisation übernehmen zu müssen, das war der Punkt, wo ich mir dachte: ‘Daran soll es nicht scheitern’ … Unser Sportwart Christian hat dann erstmal geklärt, ob der Pokalsaal überhaupt verfügbar wäre, das war er glücklicherweise und sich weiterhin bereit erklärt, Ausflug und Gast-Trainer zu organisieren,  Manuel hat dann den Antrag für die Halle ohne Nächtigung  gestellt, dieser wurde glücklicherweise positiv beschieden. All das hat etwas Zeit benötigt, Feiertage u. Ferien gab es zwischendurch auch noch, so daß das schöne Vorbereitungszeitpolster plötzlich einfach weg war. Also hieß es für mich, zügig Einladungen zu schreiben u. diese in den Trainingsgruppen zu verteilen usw. usf.
Beim Einrichten einer Helfer-Whatsapp-Gruppe ergab sich die nächste Enttäuschung, da der o.g. “weitere Trainingskamerad” dann überraschend kundtat, daß er das Wochenende doch keine Zeit habe …
Letztlich haben sich dann immerhin ein glattes Dutzend Teilnehmer angemeldet: Eloise Bergmann, Etienne u. Rémi de Tinseau, Simon Duvinage, Lucas Lange, Malu Lange, Dareon Loke, Arman Mohammadi, Thea Saltysik, Anton Sokolowski, Viktor Stalinski u. Fien von der Weide. 
Nun konnte also Claudia also die Einkaufsliste ausarbeiten für die Frühstücke, den Grillabend u. Getränke,  mir kam diese allerdings etwas reichlich vor, was ich beim Einkaufen u.a. daran bemerken konnte, daß ich mehrmals los musste und auch sehr lange das Zeugs zusammensuchen musste. Mir oblag dann noch die wichtige Aufgabe, einen Ablaufplan unter Berücksichtigung der neuen Rahmenbedingungen zu ersinnen …

Am Freitag ging es dann für uns  um 17:00 Uhr los:  Mattenaufbau, Umkleideräume reinigen, Getränke bereitstellen (u. überzählige Getränke aus dem Vorjahr weg schütten), den Frühstücksraum auf bewährte Art und Weise herzurichten usw. usf.
Um sechs trafen dann auch die Teilnehmer ein und wurden von Christian in Empfang genommen. Als dann alle da waren, haben wir sie begrüßt, alle Betreuer vorgestellt und Hinweise zum Ablauf gegeben, danach hatten die Kinder Gelegenheit, ihr mitgebrachtes Abendbrot zu verspeisen und zu verdauen, bevor es auf die Matte zur ersten Trainingseinheit ging.
Hier haben Ingo und ich die Gruppe überwiegend mit  Spielen versorgt, die Trainingszeit verging recht rasch und es hieß im Anschluß: Zähneputzen, Duschen, Übernachtungs-Utensilien zusammenpacken und Marschbereitschaft herstellen. Da die Kinder doch recht ordentlich beim Training mitgearbeitet hatten, habe ich ihnen erlaubt, ihr Gepäck in mein Auto zu verfrachten, so daß sie sich auf dem Weg in Richtung Vereinsheim nicht abzumühen hatten. Melanie hat noch fleißig Knicklichter für den Weg ausgeteilt …
Am Ziel angekommen wurde der Pokalsaal in einen Schlafsaal gewandelt, Melanie hatte im zuvor bereits mittels Lichterketten für eine gewisse “Gemütlichkeit” vom Licht her gesorgt.  Nach dem alle ihre Schlafstätten eingerichtet hatten, konnte die Beleuchtung ausgeschaltet werden, was einige Kinder aber nicht davon abhielt, sich noch eine Weile mit Knicklicht-Projekten zu beschäftigen – und hier schon mal ein großes Lob: Sie waren dabei vorbildlich leise und haben sich dann auch ohne weitere Aufforderung zum Schlafen hingelegt. Für mich ging es dann nach Hause, Melanie, Alex u. Lennart  blieben vor Ort und haben auch Ingo zusagen von der Übernachtung “entbunden”.

Der Samstag begann dann für mich recht früh, ich hab in der Bäckerei “Perlenmühle” die vorbestellten Schrippen fürs Frühstück geholt und dann mit Claudia das Frühstück vorbereitet. Irgendwann kam die Bande hereinspaziert und hat sich auf die belegten Brötchen und Obstteller gestürzt und einige der Betreuer haben mittels des Inhaltes von Claudias mitgebrachter Thermoskanne ihren Koffein-Pegel auf Betriebsniveau angehoben. Kurz vor zehn Uhr traf unser Gasttrainer Holger mit Unterstützung durch Oliver ein, ihres Zeichens Schwarz- und Braungurt-Inhaber im Wadoryu-Karate. Kurz nach zehn Uhr konnte hat dann Christian seinen Arbeitskollegen plus Schüler vor unseren Teilnehmern begrüßen und wir haben danach die Gruppe umgehend unter die Leitung der Gäste gestellt. Das Training begann mit einer kurzen Erwärmung, danach gab es etwas Karate-Grundschule, eine einfache Anfänger-Kata und Partner-Übungen.
Als dann die Konzentration der Jüngeren nach ließ, mutierte das Training zur Vorführung, Oliver demonstrierte die Kata “Naifanchi” und Holger die Kata “Wanshu” zuzüglich einer Zweikampf-Runde.
Mich hat  jedenfalls sehr gefreut, daß unsere Teilnehmer diszipliniert und fleißig dieses doch für sie ungewohnte Training mit ungewohnten Techniken absolviert haben!
Nach dem Training stand das Mittagessen auf dem Programm – nach Jahren der Kartoffelsuppe, kam diesmal im Vorfeld der Vorschlag auf, es doch mal mit Pizza zu versuchen. Aber auch dieser Plan drohte schlichtweg am Preis und der Lieferzeiten einschlägiger Pizza-Lieferer zu scheitern, aber Ingo hatte hier die rettende Idee, indem er beim Pizza-Bäcker aus der Markthalle (Casa Carlo) vier große Rechteck-Pizzen mit unterschiedlichem Belag organisierte. Kurzum, die Pizzen waren sehr schmackhaft und von der Menge her hätten es wohl auch nur drei Stück getan 🙂

Nach dem Mittag ging es für die Gruppe nach Hennigsdorf zum Kletterpark, ich hab die Zeit nutzen wollen für etwas Ruhe und Vorbereitung des Grills. Für 14:00 Uhr hatte Christian unsere Teilnehmer dort angekündigt, aber kurz danach erhielt Claudia den Anruf von Melanie, daß es nichts mit Klettern wird, von wegen einer Gewitterwarnung … Also musste ein Plan B her – glücklicherweise war die Kegelbahn  im Vereinsheim frei, so daß die Kinder dann doch noch einigen Spaß hatten … Mit einem Eis für den Rückweg kamen sie recht gut gelaunt wieder in der Halle an und konnten sich auf der Matte noch etwas beschäftigen.
Inzwischen verrichtete auch die glühende Grillkohle ihre Arbeit, Claudia, Lennart u. Alex haben den Essensraum abendbrottauglich hergerichtet und etwas später konnten wir die Teilnehmer dann zum Essen fassen rufen.
Nach dem Abendessen u. einer kleinen Verdauungspause begann Ingo die abendliche Trainingseinheit auf der Matte mit ein paar Spielen. Nachdem ich mir endlich den Grill-Schweiß abgeduscht hatte, bin ich mit dazugestoßen u. habe bei der Gelegenheit gleich Alex sensibel u. einfühlsam überredet, sich auch die Judokutte anzuziehen – somit konnten wir den Kindern ein paar kleine Selbstverteidigungs-“Gemeinheiten” näher bringen rund um die Themen: Lösen eines Griffs am Kragen, Schubserei, Griff in die Haare, Umklammerung von hinten und Arm am Hals von hinten – ich muss sagen, auch da haben die, welche bis dahin soweit  auf der Matte durchgehalten hatten, sehr gut mitgemacht.
Zum Abschluß gab es auf Wunsch der durchgehalten habenden Teilnehmer noch ein Abschlußspiel und zwar so eine Art “Reise nach Jerusalem” nur halt mit Gürteln, die sie erbeuten musste … Jeder, der ausschied, bekam die Aufgabe, Zähne zu putzen u. zu duschen und als das dann alle erledigt hatten, wurden die Kinder wieder mit Knicklichtern bewaffnet, Marschbereitschaft hergestellt und es ging wieder hinüber zum Vereinsheim.  Diesmal, so hatte ich den Eindruck, haben sie dann deutlich schneller als die Nacht zuvor an ihren Matratzen gehorcht.  Wir Betreuer haben uns dabei noch etwas gemütlich zusammengehockt (da ist der Pokalsaal ja ideal mit dem als Betreuer-Raum umgewidmeten kleinen Sitzungszimmer) und ein paar Geschichten, Anekdoten rund um den Verein, Gott u. die Welt ausgetauscht. Ich fand’s jedenfalls schön 🙂 

Der nächste Morgen begann dann für mich wieder mit Brötchenkauf u. Frühstücksvorbereitung, Claudia hat alsbald übernommen, so daß ich zum Vereinsheim fahren konnte, um das Gepäck der Teilnehmer ins Auto zu laden – da diese aber noch nicht ganz soweit waren, hab ich gleich mal beim Antreiben des Zusammenpackens und  beim Fegen des Fußbodens mitgeholfen 😉
Alles in allem kam die Bande dann noch ausreichend pünktlich im Frühstücksraum an u. ließ es sich schmecken. Ich hab die Zeit gleich mal genutzt, um die Grillroste und den Rest vom Grill wieder in einen vorzeigbaren Zustand zu bekommen, was mir auch recht gut gelang u. zwar rechtzeitig, so daß Ingo u. ich die letzte Trainingseinheit der Wochenendes pünktlich starten konnten. Die Alex, Lennart u. Melanie haben derweil  Claudia bei der Zurückverwandlung des Esszimmers in ein stinknormales, sauberes Klassenzimmer tatkräftig unterstützt.
Bei diesem Abschlußtraining am Sonntag ist es seit Jahren Tradition, daß wir die Teilnehmer in einem Reihenkampf gegeneinander antreten lassen und zwar ordentlich mit Anzeige-Tafel, roten Unterscheidungsgürtel usw. usf.  Und ich muss sagen, so haben alle mit Einsatz, fair und ordentlich gekämpft. Zwei Durchgänge haben wir geschafft, dann war leider die Zeit um u. alle Helfer und Betreuer wieder in der Halle, so daß wir die Veranstaltung mit der Teilnehmer-Verabschiedung inklusive einer kleinen Auswertung pünktlich beenden konnten.
Der Rest war denn wieder Routine: Mattenabbau, Aufräumen, Leergut bündeln, sauber machen, Kinder an Eltern übergeben usw. usf. Am Ende blieb auch kein Kind übrig, es hat auch keines gefehlt.

Mein Fazit: Trotz aller widrigen Umstände und aller damit  verbundenen Anstrengungen im Vorfeld und während des Wochenendes war es das wert und war es eine gelungene Veranstaltung.
Hiermit möchte ich mich besonders bei Melanie, Lennart u. Alex bedanken, welche die gesamte Zeit durchgehend u. rührig vor Ort waren , bei Ingo, der ebenfalls fast die ganze Zeit da war u. ordentlich mit rangeklotzt hatte (und wie gesagt die Idee mit den Pizzen hatte), und natürlich bei Claudia für ihr Wirken rund ums Essen, Aufräumen usw., Christian für den Empfang der Teilnehmer und das Organisieren u. Beschenken der Gasttrainer u. Planung des Ausflugs (auch wenn dieser leider ins Wasser fiel). Danke auch an Sven für die Hilfe beim Aufbau am Freitag und Danke auch an die Ringerabteilung für die Überlassung ihrer Freitagstrainingszeiten und an unseren Heimstätten-Betreiber Benni für die kurzfristige Bereitstellung der Kegelbahn … Auch unserem Schulhausmeister gebührt Dank, da er doch diese und auch unsere früheren Veranstaltungen “(er)duldet” und uns letztendlich sehr vertraut in dem, was wir da so treiben 😉
Und natürlich gebührt auch unseren Teilnehmern ein sehr großes Dankeschön, denn ohne ihren Trainingseifer, ihre Disziplin und Kameradschaft, wäre all unsere Mühe vergebens gewesen.
Hoffe ich hab jetzt hier niemanden vergessen zu erwähnen, notfalls trage ich es später noch nach … 😉

Bertram

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