Nachdem wir durch Verkettung widriger Umstände erst am Montag, dem 23.05.2016 die Kampfbereitschaft unserer Jahrgänge 04/05 abfragen konnten und “zufälligerweise” auch das Meldedatum zur Veranstaltung an diesem Tag war, konnten wir dann doch noch vier Kämpfer melden: Lena Fritsch -52kg, Lukas Ahlebrandt -40kg, Jonathan Schulz -46kg und Jan Briese +55kg. Und wie der Zufall weiter so wollte, waren alle weitere Trainer u. Übungsleiter auch mit guten Gründen verhindert. So hatte ich dann die zweifelhafte Ehre, ab früh halb neun meinen Sonntag in der großen Wettkampfhalle des Sportforums in Hohenschönhausen verbringen zu dürfen 😉
Der Wettkampf begann mit den Mädels, das Teilnehmerfeld war recht dürftig, ist man eigentlich nur von den höheren Altersklassen so gewohnt, aber so hatte Lena das Glück, sich  im  Jeder-gegen-Jeden-Modus gegen vier weitere Kämpferinnen  messen zu können.
Den ersten und dritten Kampf verlor sie gegen die späteren Erst- u. Zweitplatzierten, hier muß man sagen, daß diese Kämpferinnen tatsächlich Lena deutlich überlegen waren. Kampf zwei und Kampf vier konnte Lena dann für sich verbuchen, wobei sich im Kampf zwei einige Schwächen hinsichtlich des Nachsetzens in die Bodenarbeit offenbarten und ganz allgemein es mir so vorkam, daß Lena regelmäßig nicht nur gegen ihre Gegnerinnen kämpft, sondern auch gegen  Zweifel am eigenen Können und deswegen teilweise Wurf-Aktionen zu zögerlich ansetzt oder gar vorzeitig abbricht. Hier müssen wir also noch einiges verbessern – aber der erreichte 3.Platz war nicht geschenkt und ehrlich verdient!

Weiter ging es dann irgendwann mit Lukas, Lena war ihm dankenswerterweise beim Erwärmen behilflich, was er aber gar nicht so recht zu schätzen schien 😉 Das Teilnehmerfeld bei den Jungs war etwas umfangreicher als bei den Mädchen, so standen bei Lukas 19 Leute auf der Liste, was dann heißt, daß nach dem doppelten KO-System gekämpft wird. Überraschenderweise hat es Lukas sogar geschafft, seinen Auftaktkampf nicht zu “versemmeln” und diesen durch einen mit Yuko bewerteten O-Soto-Gari zu gewinnen. Auch hier offenbarte sich ein Drang, völlig unnötig den Griff der Zughand zu lösen.
Den nächsten Kampf verlor Lukas dann durch zwei gute Ansätze seines Gegners, die diesem jeweils Waza-Ari einbrachten. Im Trostrundenkampf wurde die vorgenannte Loslasserei dann wieder recht akut, so daß Lukas die Chancen, welche der Gegner ihm ließ, nicht nutzen konnte und Lukas dann durch Wurf und Festhalte unterlag. Meine Empfehlung an Lukas ist, etwas mehr Konzentration und Ernsthaftigkeit beim Training an den Tag zu legen, damit er wieder zu alter Form zurückfindet.

Mit Jonathan waren 10 Leute in seiner Gewichtsklasse. Im ersten Kampf hatte Jonathan das Pech, gegen den späteren Berliner Meister anzutreten, dieser war einen ganzen Kopf größer als Jonathan und Uchi-Mata-Spezialist, wie wir im folgenden immer wieder sehen konnte… Mit anderen Worten, Jonathan hatte hier keine Chance. In der Trostrunde kämpfte Jonathan wie ein kleiner Löwe und konnte beide Kämpfe mit Festhalten für sich verbuchen.
Auch dieser 3.Platz war also hart u. ehrlich errungen!

Jan stand auf einer 7er KO-Liste, hatte sogar das Glück, das Freilos bekommen zu haben und direkt im Halbfinale zu stehen.
Leider war er nicht in der Lage, dieses Glück beim Schopfe zu packen und fiel einem Tani-Otoshi seines Gegners zum Opfer, was er ebenfalls im Kampf um Platz drei in der Trostrunde tat. Irgendwie habe ich bei Jan auch immer den Eindruck, daß jeweils der Gegner nur am Rande eine Rolle spielt und Jan hauptsächlich gegen sich selbst kämpft – da macht Jan ein paar gute Bewegungen, um das Gleichgewicht seiner Gegner zu stören, ist dann völlig überrascht, das es tatsächlich Wirkung beim Gegner zeigt, überlegt herum und schon liegt er selbst… Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, beim Training etwas mehr drauf zu achten, daß Jans “Drang zur Bewegungslosigkeit” etwas gedämpft wird. 😉

Gegen vier war es dann, glaube ich, daß ich aus der Halle raus kam. Hätte mich gefreut, wenn der ein oder andere länger geblieben oder eher erschienen wäre, um seine Trainingskameraden zu unterstützen, andererseits war es auch ein sehr warmer Tag und teilweise wurde die Veranstaltung vom Ausrichter künstlich in die Länge gezogen 🙁 , so daß der Wunsch schon verständlich war, da nicht allzulange vor Ort zu bleiben…

Bertram

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