Zu diesen Meisterschaften konnten wir nur drei Sportler aufbieten: Carina Koch bis 52kg, Nina Berndorff bis 40kg und Paul Luis Neumann über 66kg, da die restlichen in Frage kommenden Kandidaten durch anderweitige Verpflichtungen  bzw. Umstände an diesem Tag leider unabkömmlich waren.

Da die Mädchen früh am Morgen dran waren und Paul erst am Nachmittag, haben wir Übungsleiter uns die Betreuung aufgeteilt,
früh waren also Claudia, Ingo u. ich anwesend und am Nachmittag dann Melanie, Sven u. Ingo.

Kommen wir nun zur Auswertung:
Carina hatte das Pech, im Doppel-KO-System kämpfen zu müssen, da wohl 12 Leute in ihrer Gewichtsklasse waren.
Ihren ersten Kampf verlor sie in einer Festhalte, was besonders bitter war, da sie kurz selbst die Chance hatte zum Halten zu kommen, d.h. sie befand sich in der Oberlage, die Gegnerin hatte ein Bein von ihr geklammert, Carina mühte sich redlich dieses freizubekommen und genau in dem Moment, wo es ihr dann endlich gelang, war dem Kampfrichter die Sache nicht mehr spannend genug und er unterbrach den Kampf, um im Stand fortzusetzen.
Leider lief es in der Trostrunde auch nicht besser, hier geriet Carina in einen Armhebel, wo sie dann aufgeben mußte…  Jedenfalls war es der erste Wettkampf nach längerer Wettkampfpause für Carina, wir Betreuer waren uns auch recht einig, daß durchaus mit etwas mehr Selbstvertrauen eine konsequenterer Nutzung der gebotenen Chancen und damit auch ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre.

Ninas Gewichtsklasse bestand aus sechs Kämpferinnen, aufgeteilt in zwei 3er-Pools. Ihren ersten Kampf gewann Nina mit O-Soto-Gari  und Nachsetzen in einen Haltegriff.
Kampf Nr. 2 lief nicht so gut, da wurde sie zweimal mit einem O-Uchi-Gari kalt erwischt. Der Halbfinalkampf gegen die Siegerin des anderen Pools war sehr hart, irgendwann konnte  Nina dann aber, nachdem sie ihre Gegnerin mittels Uchi-Mata zu Boden brachte, dort ihr technisches Können zeigen und hat sich einen Armhebel wunderschön herausgearbeitet, durch den die Gegner aufgab.  Im Finalkampf traf Nina dann folgerichtig wieder auf ihre Gegnerin vom zweiten Kampf. Zu Beginn konnte Nina auch die mit ihr abgesprochene Strategie zur O-Uchi-Gari-Vermeidung ganz gut umsetzen, bis ihr dann doch ein Schrittfehler unterlief und die damit Berliner Meisterin sie dann doch wieder mit ihrer Spezialtechnik “umsichelte”… Damit war Nina auf Platz 2, und darf als Berliner Vizemeisterin zur Nordostdeutschen Meisterschaft fahren 🙂 . Mir hat bei Nina sehr gefallen, daß sie durch ihr fleißiges Training Schwächen aus  vergangenen Wettkämpfen abstellen konnte und auch taktische Hinweise beim Kämpfen selbst umsetzt.


Zu Pauls Kämpfen hat Ingo ein paar Worte verfaßt:

Paul kam mit pünktlich mit familiären Anhang um 12:15 in der Halle an. Nachdem er umgezogen und gewogen war, ging es auch gleich zum Warmmachen, was er auch anständig erledigte . Mit leicht verschwitzter Stirn hat er sich dann Sven geholt, um sich ein wenig mit ihm einzuwerfen und letzte Tipps abzuholen. Kurz danach wurde dann auch seine Gewichtsklasse aufgerufen – da in seiner Gewichtsklasse noch 16 andere waren, wurde im Doppel-KO-System gekämpft. Im ersten Kampf hat Paul es geschafft, seinen Gegner mit Fußgehakel auf Yuko zu werfen und in ein Haltegriff zunehmen – leider schaffte er es nicht, ihn da zu fixieren, so daß er sich befreite und den jetzt auf den Bauch liegenden Paul in den Sankaku-Osae-Gatame drehte. Leider war es Paul nicht möglich, sich aus diesem Haltegriff zu befreien, so daß Paul in die Trostrunde kam. Hier ging es anscheinend gegen ein Kumpel. Leider war Paul so von dem Blaugurt beeindruckt, daß er, obwohl er sich gut gehalten hat und auch selber die Chance zum Werfen hatte (wäre da bloß nicht das Ziehen am Arm), in einen Hüftwurf  lief und auf Waza-Ari fiel – aus dem anschließenden Haltegriff  konnte er sich leider nicht befreien, so daß dies sein letzter Kampf war. Im Prinzip hätte er beide Kämpfe gewinnen können, muss sich nur mehr trauen und beim Werfen das Ziehen nicht vergessen.

Zusammenfassend noch ein großes Dankeschön an unsere Kämpfer dafür, daß sie sich der Aufgabe stellten und an alle betreuenden Übungsleiter für ihren Einsatz.

Bertram

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