Pünktlich  Freitag um 18:00 trafen sich die Teilnehmer  (Max R. , Nina, Marvin, Max K., Lennart, Lukas, Yannis, Jonas, Julia, Marius, Felicitas, Michelle, Alina u. Jon) mit uns Betreuern (Claudia, Melanie, Sven, Manuel, Ingo, Nicolas und mir) in unserer Trainingsstätte, um uns zu unserem inzwischen “traditionellen” Übernachtungs-u.-Trainings-Wochenende zu begrüßen.
Nach der obligatorischen Belehrung nebst Verhaltenshinweisen, wurde erst einmal zu Abend gespeist,
bevor es dann um 20:00 hieß: Aufstellung zur ersten Trainingseinheit.  Diese haben wird durch allerei kampfbetonte Spiele gestaltet, alle, einschließlich der Betreuer haben fleißig mit gemacht. Zwischenzeitlich kamen auch unsere Nachzügler aus Bernau, Philipp und sein Vater Heiko an, damit waren wir dann hinsichtlich der Teilnehmer vollzählig und die Betreuer-Riege hat sich ebenfalls verstärkt.
Leider hat dabei sich unser Ingo unerklärlicherweise so stark im Leistenbereich verletzt, daß wir einen Rettungswagen anfordern mußten und er zur Untersuchung in die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses geschafft wurde, wobei wir dachten, daß er in dort in guten Händen wäre, doch dazu später etwas mehr 🙁  Irgendwann neigte sich dann die Trainingseinheit dem Ende entgegen, die jüngeren Teilnehmer wurden zum Duschen geschickt, die älteren absolvierten noch ein, zwei Randoris mehr, anschließend wurde zu Nachtruhe gerüstet…
Melanie begannt die Nachtwache, während wir  restlichen Betreuer  einen beliebten Imbiss ein zwei Ecken weiter aufsuchten, um uns mit Nahrung einzudecken.  Zurück im Schulgelände haben wir uns dann auch gleich darüber hergemacht, inzwischen erreichte uns eine Nachricht von Ingo, daß er das Krankenhaus verlassen würde und wir ihn doch bitte dort abholen möchten. Also sind Melanie und ich umgehend losgefahren, haben Ingo ins Auto gepackt, sind dann nochmals am Imbiss vorbei, damit Ingo auch etwas zu kauen bekommt und dann haben wir uns von ihm berichten lassen, wie er in der Rettungsstelle so “behandelt” wurde… Im Laufe seines Berichtes verflog unsere anfängliche Erleichterung darüber, ihn endlich wieder zurück zu haben und wich dem unguten Gefühl, daß es doch schon sehr merkwürdig war, daß er nur mit ein paar Schmerzmittel-Tabletten in der Hand dort sozusagen wieder weggeschickt wurde…  Wie wir also so zusammensaßen, merkten wir recht bald, daß es Ingo trotz des Schmerzmittels immer schwerer fiel, eine halbwegs erträglich Sitzposition zu finden, ok, dachten wir, gehen wir halt auch endlich mal so langsam schlafen, vielleicht geht es ihm ja besser, wenn er etwas liegen kann … Das war aber nur ein frommer Wunsch …  Denn gegen nachts halb drei mußten wir dann ein zweites Mal den Rettungswagen gerufen, da es Ingo inzwischen so elend ging, daß wir mittlerweile schon ernsthafte Angst um sein Leben bekommen haben – diesmal schärften wir den Sanitätern nachdrücklich ein, nicht das nächstgelegene Krankenhaus anzufahren, sondern Ingo ins Virchow-Krankenhaus zu bringen. Melanie ist gleich  im Krankenwagen mitgefahren, Sven und ich im Auto hinterher, um Melanie dann wieder zurückbringen zu können. In der Rettungsstelle haben wir uns dann wieder getroffen und auf Nachrichten bzgl. Ingo gewartet. Jedenfalls waren die Rettungs-Ärzte im Virchow in der Lage zu erkennen, daß es doch sinnvoll ist, jemanden mit einer inneren Blutung doch besser im Krankenhaus zu behandeln, anstelle ihn sich zu Hause selbst zu überlassen… Für uns fiel  jedenfalls eine Stein vom Herzen, als wir merkten, daß sich nun offensichtlich um unseren Trainingskameraden ordentlich gekümmert wird und so  fuhren wir dann etwas beruhigter zurück zur Halle, wo wir dann gegen vier unsere inzwischen wohlverdiente u. dringend nötige Nachtruhe antraten…
Früh nach dem Aufstehen um halb acht begann für die Teilnehmer mit einem gepflegten Morgenlauf unter Manuels Leitung  der Tag, Claudia kam währenddessen  mit Brötchen an und begann, das Frühstück inklusive liebevoll geschnittener Obststücke vorzubereiten, so daß wir um neun alle ordentlich frühstücken konnten…
Ab zehn Uhr war dann die erste Samstag-Trainingseinheit  angesetzt, dank Heikos Vermittlung hatten wir drei externe Referenten vom WingTsun – Michael, Kerstin u. Sven – für diese Trainingseinheit gewinnen können. Die drei haben diese Einheit auch sehr fachkundig gestaltet, auch für uns Ältere gab es viele  Trainingsanregungen und einige recht nachdenkenswerte Sachen. Schön war auch, daß die WTler nicht stur ein Programm runtergespult hatten, sondern auch auf Rückfragen einließen und  bei der Trainingsgestaltung auf unsere sich daraus ergebenden Wünsche eingingen.  Jedenfalls haben unsere Teilnehmer fleißig mitgemacht und hoffentlich auch was gelernt 🙂 Auch an dieser Stelle noch mal Dank an die WTler für das Training.
Die zweite Trainingseinheit stand dann wieder im Zeichen der Bodenarbeit, “unser BJJ-Dennis” hat diese dankenswerterweise wieder übernommen. Das übergreifende Thema hier war sozusagen: “Übergang vom Stand zum Boden, nach einer mißlungenen / teilweise erfolgreichen
Wurftechnik”. Hier hat Dennis einige Handlungs-Möglichkeiten Schritt für Schritt entwickelt, vom “Fällen” des noch stehenden Werfenden, bis hin zum Abwehren eines Yoko-Shiho-Gatame einnehmen wollenden Angreifers und der  entsprechenden Maßnahmen aus Sicht des anderen.
Danach gab es Kartoffelsuppe und Würstchen zum Mittag, 14;25 wurde dann Marschbereitschaft hergestellt und es ging per U-Bahn und 2x Umsteigen zu  einem immer noch geheimen Ziel.  Am Ende der Reise wurde dieses dann offenbart: http://www.boulderworx.de/ – eine Kletter-Gelegenheit ohne die Notwendigkeit von Seilsicherungen. Hier wurde unseren Leuten eine Trainerin namens Sarah zugeteilt, diese hat die Kletterwilligen dann eingewiesen u. angeleitet, jedenfalls hatten wir recht viel Spaß und ab zu 17:00 auch fast die ganze Anlage für uns…
Da überall Polster u. Weichbodenmatten lagen, war das für einige unsere Judoka gleich mal wieder willkommene Gelegenheit, ein paar Fallschul-Faxen zu veranstalten, so daß der eine oder andere gerade im Aufbruch befindliche Gast  (egal ob Kind oder Erwachsener) wohl nicht schlecht gestaunt hatte… Nach reichlich zwei Stunden nahezu ununterbrochener Bewegung unsere Teilnehmer und der meisten Betreuer ging es dann wieder zurück “nach Hause”…

Claudia und Melanie setzten sich danach sogleich von der Truppe ab, sie hatten noch ein paar Vorbereitungen zu treffen, schließlich stand an diesem Vorabend vor “Allerheiligen” ja noch eine Nachtwanderung in gruseliger Verkleidung an. Ingo hatte eine Karte gezeichnet und mit Melanie und Sven eine kleine Geschichte ersponnen, so daß durchs das Auffinden von allerlei Hinweisen und Lösen kleiner Denk- u. Bewegungsaufgaben die Gruppe zum Schatz des “Grafen Vokuhila” geleitet wurde…  Bewußter Graf wurde durch Sven in Verbindung mit einer  hübschen Perücke dargestellt, daher auch  der etwas merkwürdige Name…  😉 Das hat auch recht gut geklappt, jedenfalls haben sich alle den Schatz aus Eisportionen später fleißig schmecken lassen 🙂
Die Zeit der Nachtwanderung wurde inzwischen von Max’ Vater Christian genutzt, um den Grill anzufeuern und damit sozusagen Claudia bei der Ausgestaltung des Abendmahles zu helfen…   Nach dem Abendessen und einer Verdauungs-Halben-Stunde stand dann die letzte Trainingseinheit des Tages auf dem Programm, die wir dann  22:30 begannen.  Hier habe ich die Teilnehmer hauptsächlich  gruppenweise mit einigen halbwegs lustigen Aufgaben u.a. in Zusammenhang mit Turnermatten beschäftigt, das ging dann über zu kämpferischen Aufgaben im Stand und im Boden … nach einem abschließenden “Gürtelklau-Randori” haben wir die Trainingseinheit dreiviertel zwölf beendet.
Hierzu muß ich sagen: Es war das erste Mal in der Geschichte unserer Übernachtungs-Wochenenden, daß  bei diesem Nachttraining alle  Teilnehmer  bis zum Ende gut mitgemacht und durchgehalten haben – sonst hatten wir  bisher immer recht schnell die Jüngsten  zum Duschen und Zähneputzen schicken müssen und am Ende nur noch die Älteren auf der Matte gehabt. Also: Respekt und großes Lob für Trainingsfleiß und Durchhaltevermögen!
Jedenfalls hatte diesmal keiner über Einschlafprobleme klagen müssen, auch  wir Betreuer nicht 😉

Der Sonntag begann dann mit Frühstück ohne Frühsport. Die letzte Trainingseinheit des Wochenendes ging dann auch gleich zwei Stunden von zehn bis zwölf, hier haben wir erst ein paar Abwurfball-Spiele, einschließlich unserer Vereinsspezialität, genannt “Arschball”, zur Erwärmung absolviert, danach ging es ans “Einwerfen” und wir haben aus den Teilnehmern zwei Mannschaften durch Wählen gebildet, die dann im  japanischen Modus gegeneinander antreten mußten. Japanischer Modus heißt, beginnend mit den Leichtesten / Kleinsten (in unserem Fall allerdings den Letztgewählten)  der jeweiligen Mannschaften, darf ein Kämpfer für seine Mannschaft weiterkämpfen, solange er gegen den Kämpfer der gegnerischen Mannschaft gewinnt. Gewinnt ein Kämpfer nicht mehr, wird der nächste Kämpfer der Mannschaft eingewechselt.
Der Gewinner ist dann am Ende diejenige Mannschaft, die entweder den letzten Kampf gewinnt oder noch Kämpfer übrig hat…
Hierbei kam es zu einigen spannenden Duelle, trotz gelegentlicher kleinerer Blessuren durch – sagen wir mal – etwas verbesserungswürdigem Selbstschutz wie Fallschule oder rechtzeitigem Aufgeben… 😉
Das Ende der Einheit wurden dann mit einem Fangspiel eingeleitet, was aus irgendeinem Grund von unseren Leuten sehr gern gespielt wird und bei uns den merkwürdigen Namen “Gürtelkloppe”  besitzt…
Danach ging es ans Mattenabbauen, Zusammenpacken und Aufräumen, so daß wir recht genau um 13:00 keine Teilnehmer auf dem Hof hatten.

Vielen Dank an die restlichen Betreuer und Helfer und vor allem an die Teilnehmer für ihren Einsatz und ihre Mitarbeit, so daß auch dieses Übernachtungswochenende als Höhepunkt der Vereinsarbeit in der Judoabteilung eingestuft werden kann 🙂

Bertram

PS: An Ingo: Gute Besserung und werde schnell wieder gesund!

Nachtrag:
Die Sachen von Dennis können hier heruntergeladen werden.

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