An o.g. letztem Herbstferien-Wochenende fand unser mittlerweile schon zur Tradition gewordenes Übernachtungs-Wochenende für Kinder u. Jugendliche in unserer Trainingsstätte statt. Teilgenommen haben ungefähr zwanzig Kinder/Jugendliche und  zehn Betreuer.
Nach Herrichtung der Halle und des Verpflegungs-Raumes am Freitag kamen recht pünktlich die ersten Teilnehmer, hübsch verkleidet, um die Nacht vor Allerheiligen zünftig geist- und bösewichtfrei zu machen 😉  Muß recht gut funktioniert haben, denn auf unserer nach dem Abendbrot stattfindenden ausgiebigen Nachtwanderung ist uns auch keinerlei Spuk begegnet, die Kinder hatten jedenfalls trotzdem Spaß und funzelten fleißig mit den ausgeteilten Knicklichtern umher 🙂
Zurück in der Halle angekommen stand noch ein Judotraining auf dem Plan, danach wurde sich “nachtfein” gemacht und es war Zapfenstreich…

Samstag-Morgen stand ein Morgenlauf auf dem Programm, so daß für ausreichend Hunger auf das Frühstück, welches Claudia und Helfer inzwischen vorbereiteten, gesorgt war.
Pünktlich zehn Uhr stand die erste Trainingseinheit des Tages an: Matthias und Jasmin Fuentes vom Ringen hatten sich bereiterklärt, uns einen Einblick in ihren Kampfsport zu geben, unterstützt wurden sie vom Nachwuchstalent Joshua Morodion. Zuerst machten sie uns anständig warm, die eine oder andere Übung hat mich wohltuend an alte Zeiten erinnert, danach gab es ein paar Zieh- und Druckübungen mit dem Übungspartner und anschließend wurde uns die Ringer-Version einer Beingreiftechnik nahe gebracht: “Umreißer-Armzug”, Hand neben dem gegnerischen Fuß auf die Matte, das Bein mit dem Kopf zusätzlich festklemmen, um den anderen herumgehen und Bein hochnehmen… Zum Abschluß gab es noch eine Befreiung aus Kesa-Gatame mit einem “fiesen” Ringertrick, ein Technik gegen die Bank, wo Kopf und Arm des anderen festgelegt werden und die “Spindel”: Eine “widerliche Verknotung” der Beine – beide Sache dienten dem Ziel, das “Opfer” damit nach Belieben über die Matte zu kullern… Irgendwann war diese anderthalbe Stunde dann um, die Ringer wurden mit einem kleinen Geschenk verabschiedet und wir hatten etwas Pause zum Erholen.
Die darauffolgende Trainingseinheit stand im Zeichen des BJJ – dem Brasilianischen Ju-Jutsu – einer bodenkampflastigen Seitenlinie des Judo, welche hauptsächlich durch nach Brasilien eingereiste japanische Judoka dort ihren Ursprung nahm. Durchgeführt wurde diese Trainingseinheit von Dennis Brötzmann, einem Violettgurt-Inhaber dieser Kunst. Da alle einschließlich Dennis durchs Ringen noch gut warm waren, konnte gleich richtig eingestiegen werden: Dennis demonstrierte die BJJ-Art, den Juji-Gatame anzusetzen und zeigte eine Überwindung der geschlossenen Beinklammer – ebenso wie  Möglichkeiten, Leute loszuwerden, die einen mit Mune-Gatame belästigen oder die es sich im Reitsitz (Tate-Shiho-Gatame)  auf einem gemütlich machen wollen – irgendwie sah das alles zwar für uns nicht völlig neu aus, aber die Unterschiede lagen dann doch in dem eine anderen wichtigem Detail. Der Abschluß dieser Trainingseinheit war dann noch  etwas Bodenrandori, hier konnte sich bspw. Sven überzeugen, daß die BJJ-Geschichten auch gegen kräftige Menschen seiner Art recht gut funktionieren 😉
Damit war dann auch schon Zeit fürs Mittagessen, es gab Kartoffelsuppe, Würstchen und Brötchen… Alle Kinder haben vorbildlich schnell die Speisung absolviert und so konnten wir dann gemäß des angedachten Zeitplanes zur S-Bahn laufen und nach Oranienburg in den T.U.R.M fahren, um dort etwas Badespaß zu erleben…  Abends um sieben mußten wir dann  die Anlage verlassen, geschwind ging es dann zurück zur S-Bahn, welcher freundlicherweise schon auf uns wartete, Christian Köpp wurde angerufen, so konnte er mit Hilfe des Vaters unserer “Wölfe” bereits den Grill anheizen und Fleisch und Würstchen in einen  verzehrbaren Zustand bringen 🙂 Dies wurde nach unsere Ankunft dann auch sofort durch fleißiges Vertilgen gewürdigt. Nach dem Abendessen gab noch etwas Verdauungszeit und dann  stand die nächste Trainingseinheit “für die Großen” an. Natürlich haben es sich die Jüngeren nicht nehmen lassen, “groß” zu sein und schon war die Matte wieder randvoll mit Leuten in weißen Kitteln und bunten Gürteln, diese (also die Gürtel) kamen dann auch gleich tatkräftig bei unserem beliebten Fangspiel zum Einsatz, welches aus irgendwelchen, mir nicht näher bekannten, Gründen von unseren Kindern mit der Bezeichnung “Gürtelkloppe” versehen wurden… 😉
Unter Berücksichtigung der Teilnehmeranzahl und des Erschöpfungs-Zustandes der Gruppe entschied ich mich, von der Vermittlung irgendwelcher Techniken und Standarbeit  abzusehen und habe die Trainingseinheit mit Bodenrandori gefüllt – mit der Maßgabe: Wer nicht mehr kann, geht runter von der Matte und bereitet sich in Ruhe auf die Nachtruhe vor…
Hat jedenfalls sehr gut geklappt. Und merkwürdigerweise waren die Kinder wohl in dieser zweiten Nacht auch deutlich ruhiger und schneller eingeschlafen, als die Nacht zuvor 😉
So konnte sich der noch nicht schlafende und anwesende Teil des Betreuer-Stabes gemütlich im Umkleideraum zur  Tages-Nachbesprechung  einfinden und für die Zunahme der eigenen Müdigkeit sorgen…

Der Sonntagmorgen begann wie immer ohne Frühsport mit Frühstück, danach wurden bereits die persönlichen Sachen verpackt und um zehn Uhr fand die letzte Trainingseinheit des Übernachtungs-Wochenende statt.  Hier kam Catherines Idee vom letzten Jahr wieder zum Einsatz – nämlich zusammengerollte Schlafsäcke als Schlagpolster zu verwenden, so daß wir mal ein paar der härteren Techniken wie Ellbogenschläge und Fußtritte ordentlich üben konnten. Die letzte halbe Stunde haben wir unsere “japanisches Turnier” durchgeführt (selbstredend ohne die zuvor geübten Sachen 😉 )
Auch hier waren die Teilnehmer und auch der eine oder andere Betreuer mit großem Einsatz dabei, so daß es einige sehr  spannenden Kämpfe zu beobachten gab.
Überhaupt möchte ich unsere Teilnehmer Tim u. Lilly Adebahr, Lukas Ahlebrandt, Nina Berndorff, Lena Fritsch, Julia und Marvin Gericke, Johannes Hemmerling, Lennart Höhna, Maximilian Köpp, Nicolas Kräft, Jannes Maasch, David Miller, Florian Plucinski, Max Reiche, Marius Weiß, Nora Wienstruck, Phil und Ella Wolf dafür ausdrücklich loben, daß sie sich die gesamte Zeit über sehr diszipliniert u. kameradschaftlich verhalten haben und vor allem auch beim Training bei unseren Gasttrainern einen guten Eindruck als fleißige und lernbereite Gruppe hinterlassen haben.  (Auch BJJ-Dennis und unsere Samstags-Tagesgäste Heiko und Philipp aus Bernau möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich erwähnen, war sehr schön, daß Ihr Euch die Zeit nehmen konntet, mit uns aktiv den Tag zu verbringen…  🙂 )
Nach der Abschlußtrainings-Einheit ging es ans Mattenabbauen und Aufräumen, auch hier ein großes Lob an die Teilnehmer, alle haben fleißig mit angefaßt, so daß wir diese eher ungeliebte Aufgaben recht flink überstanden hatten.
Großer Dank gebührt natürlich auch allen Voll- und Teilzeit-Betreuern und Helfern, die vor Ort, aber auch im Vorfeld, ein Gelingen der Veranstaltung erst möglich gemacht haben: Sven Gerhardt, Melanie,  Nicolas u. Catherine Lebreton, Manuel Fiechtner, Alex Weigelt, Marc Schuhr, Ingo Schumacher, Jonas Templiner als Betreuer; Kalle Kirst als Chefeinkäufer, Christian Köpp und Alex Wolf als Grillmeister und natürlich an erster Stelle Claudia Lebreton, welche die komplette Planung und Organisation fest im Griff hatte und die ganze Zeit unermüdlich geschuftet hat, damit Aufbau, Frühstück, Mittag, Aufräumen usw. usf. wie geschmiert funktionierten 🙂
Da ich sicher bin, den einen oder anderen Mitwirkenden vergessen zu erwähnen zu haben, bitte ich vorsorglich schon mal um Entschuldigung…

Bertram Bracher

Archiv