Vor ein paar Wochen stellte unser Jugendwart Melanie fest, daß es doch sehr sinnvoll wäre, unser traditionelles Übernachtungs-Wochenende für die Kinder- u. Jugendlichen nicht wie üblich im Herbst, sondern bereits jetzt im Frühjahr durchzuführen. Einerseits hatten wir ja der bekannten Umstände halber schon eine geraume Zeit keine Gelegenheit, eine solche Veranstaltung zu gestalten und andererseits, weiß man ja auch nicht, welche Zumutungen uns im Herbst wieder erwarten könnten. Also haben wir kurzerhand die Planung begonnen: Claudia hat die Ausschreibungs- und Anmeldeformulare erstellt, Manuel hat die Halle beantragt. Insgesamt war es etwas kurzfristig, aber immerhin haben sich doch dreizehn Teilnehmer gefunden: Mara Albrecht, Jonas Breyer, Etienne de Tinseau, Solveig Gruebner, Hleb u. Sofiia Honcharenko,  Dareon Loke,  Jannes Maasch, Lara Mitrovic, David Rogozin, Jonathan Schulz, Viktor Stalinski u. Vincent Ullmann – die Alterspanne bewegte sich damit zwischen 5 und 17, von Weiß- bis Braungurt.

Im Vorfeld des Wochenendes hatte Melanie unseren Vorratsraum noch gründlich ausgemistet, über die Jahre angespartes Leergut monetarisiert und fleißig Getränke u. Essen eingekauft, basierend auf Claudias vielfach erprobten Mengengerüst-Excel-Tabellen. 
Damit konnte es dann am Freitag-Abend endlich losgehen – zuerst mit den üblichen Vorbereitungen:
Herrichten eines Essenraums im Pavillon, Mattenaufbau und Empfang der Teilnehmer usw. usf. 
Als dann alle da waren, wurden die Teilnehmer durch uns Betreuer begrüßt, dabei auch gleich über die wichtigsten Verhaltensregeln informiert und somit die Veranstaltung eröffnet. Danach gab es etwas Zeit fürs Abendbrot und nach kurzer Verdauungspause stand schon die erste Trainingseinheit auf dem Plan.
Dabei hieß es sich erstmal zu erwärmen – zu diesem Zweck habe ich die Teilnehmer u. mittrainierenden Betreuer erstmal kreuz und quer  mit verschiedenen Bewegungsvorgaben über die Matte gescheucht, danach ging es mit ein paar kämpferischen Spielen weiter. Anschließend wurde es dann etwas judospezifischer durch Bodenkampf-Randoris. Hier habe ich versucht, verschiedene Gesichtspunkte unter einen Hut zu bekommen: Einerseits sollten die Teilnehmer sich etwas kennenlernen, andererseits war es schon recht spät u. damit absehbar, daß das  Konzentrationsvermögen der jüngeren Teilnehmer auch so langsam zur Neige geht, aber sie sollten ja schon  doch noch etwas lernen. Also war die Ansage: Jeder der Jüngeren sucht sich einen der Älteren als Randori-Partner – und Randori für Randori gab es eine neue “Ausgangsposition”. Und ich muß sagen – es hat sehr gut funktioniert. Nach netto 30min Randorizeit haben wir dann die jüngeren Teilnehmer zur Vorbereitung ihrer Nachtruhe (Duschen, Zähneputzen, Schlafbekleidung anlegen …) verabschiedet und für die Älteren gab es noch eine “Abkühl-Phase” mittels einer Lockerungs- u. Entspannungs-Prozedur. Danach ging es für die Älteren ebenfalls unter die Duschen und es konnte bald darauf in der Halle das Licht gelöscht werden …  Größere Einschlafprobleme gab es nicht zu beobachten – zumindest wurde das so durch die in der Halle mit übernachtenden Betreuer Melanie, Sina u. Alex berichtet. Immerhin war es wohl für einige der jüngeren Teilnehmer die erste außerhäusliche Übernachtung.

Am Samstag-Morgen kümmerte sich Claudia dann ums Frühstück, die Teilnehmer hatten auch ordentlich Appetit, haben doch Sven und Melanie zum Frühsport mit ihnen eine ordentliche Laufrunde absolviert.
Kurz nach 10 Uhr begann dann die Vormittagstrainingseinheit, diese haben wir überwiegend mit Staffelspielen und etwas Wurftechnik ausgestaltet. Hier muss ich Vincent besonders loben: Obwohl er wohl etwas vom Magen her nicht so recht vertragen hatte, es ihm deshalb  erstmal auch gar nicht allzu gut zu gehen schien, so daß Melanie ihm sogar schon angeboten hat, seine Eltern zu informieren zwecks Abholung – hat er tapfer gegen sein Unwohlsein angekämpft, auch fleißig die Atemübung gemacht, zu welcher ich ihm riet und ist dann doch recht bald beim Training mit eingestiegen und hat seiner Staffel-Mannschaft gut gedient.
Irgendwann war dann Zeit fürs Mittagessen, welches Claudia zwischenzeitlich vorbereitet hatte – nach etwas Hektik bei der Suche nach essentiellen Teilen des Kochgerätes – Christian hatte da aber die Eingebung, daß die Halle die falsche Stelle zum Suchen sei und er das doch besser  bei sich zu Hause übernehmen sollte, da er die gesuchten Einsätze nach ihrem letzten Einsatz bei sich zu Hause gesäubert u. aufbewahrt hatte (naja, bevor es halt wegkommt …)
Nach dem Mittagsmahl brach die Meute dann in Richtung Oranienburg zum T.U.R.M auf, natürlich kontrollierte Melanie bei den Jüngeren zuvor noch akribisch die Zusammenstellung der mitzunehmenden Badeutensilien.
Somit hatten Claudia und ich etwas Zeit zum Aufräumen des Essensraums, Säubern von Kochgerät & co und etwas Erholung …
Für kurz vor 18 Uhr hatten wir uns dann mit Ingo B. verabredet, um das Grillen fürs Abendbrot vorzubereiten und durchzuführen. Das hat auch sehr gut geklappt und die vom Badespaß “Heimkehrenden” konnten dann u.a. aus verschiedenen Sorten Fleisch, etwas Grillkäse, Bratwürsten und gebackenen Kartoffeln auswählen, mit etwas Beilagen abrunden und ihre Energiespeicher wieder auffüllen.
Ich hatte den Eindruck, daß es ihnen recht gut geschmeckt hatte.  Anschließend hieß es dann erstmal: Ausruhen und Verdauen, bevor die letzte Trainingseinheit des Tages anstand. Hierfür hatte Melanie die Idee,  die Halle mit ein paar Lichterketten zu dekorieren und zusätzlich  haben  wir  auch ein paar Knicklichter im Laufe des Trainings zum Einsatz gebracht u. natürlich das ungemütliche Hallenlicht ausgeschaltet.
Ich muss sagen, dieser Einfall von Melanie hatte was – die Trainingsteilnehmer haben jedenfalls nahezu ausnahmslos fleißig mitgemacht, das Training selbst war wiederum spielerisch angelegt, wobei die Spiele halt schon eine deutlich kämpferischere Note hatten. Zum Abschluß der Trainingsstunde gab es dann wiederum noch drei Bodenrandoris, diesmal mit freier Partnerwahl, interessanterweise, haben sich trotzdem einige der Kleinen den einen oder andere Großen als Übungspartner gesucht. Besonders gefreut hat mich, daß unsere beiden jüngsten und kleinsten Teilnehmer – Etienne und Dareon sehr gut beim Training mitgemacht u. durchgehalten haben, Melanie war  da vorher doch nicht ganz so zuversichtlich wie ich 😉
Christian, Lennart u. Ingo B. haben die Zeit des Trainings genutzt, um den Grillplatz aufzuräumen.
Irgendwann lagen dann die jüngeren Teilnehmer geduscht und mit sauberen Zähnen in ihren Schlafsäcken – aber nicht nur sie waren k.o. – mit anderen Worten, die übliche Tages-Nachbesprechung durch Betreuer u. den älteren Teilnehmern  war dann auch vergleichsweise kurz, na gut, genau weiß ich es nicht, bin ja dann auch irgendwann weg … 😉 Die nächtliche Betreuung wurde in dieser Nacht durch Melanie u. Ingo S. abgesichert – es gab keine Probleme, laut Melanies Aussage sind die jüngeren Teilnehmer im Handumdrehen eingeschlafen …

Der Sonntag begann dann ähnlich wie der Samstag, nur ohne Frühsport. (Etienne und Solveig wurden absprachegemäß aufgrund familiärer Verpflichtungen nach dem Frühstück abgeholt und konnten so leider nicht bis zum Ende bleiben.)
Auch am Sonntag stand kurz nach 10 Uhr Training auf der Tagesordnung. 
Zur Erwärmung habe ich die Gruppe 10er-Ball spielen lassen, danach durfte Sina noch eine kleine Gymnastik zur weiteren Gelenkmobilisation u. leichter Dehnung durchführen. Der Hauptteil der Einheit war traditionsgemäß dann unserem japanischen Turnier gewidmet (d.h. die Teilnehmer reihen sich nach Größe auf, die beiden kleinsten beginnen zu kämpfen, der Sieger eines Kampfes darf weiterkämpfen, sein nächster Gegner ist der nächste in der Reihe. Der Unterlegene setzt sich in die entstandene Lücke in der Reihe … usw. usf.) Wir haben sogar drei Durchgänge geschafft. Was mich dabei sehr gefreut hat, war zu sehen, wie sich bei dem einem oder anderen von Kampf zu Kampf eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt hat.
Nach den Kämpfen stand noch unser bewährtes Abschlußspiel auf dem Programm, mein Eindruck war, daß dabei alle viel Spaß hatten und auch sehr umsichtig miteinander  umgegangen sind. Irgendwann war auch das und damit die Trainingseinheit um,
wir haben die Teilnehmer nach kurzer Auswertung (viel Lob und ein paar Hinweise auf “Verbesserungspotential”) verabschiedet.
Anschließend wurde ruckzuck die Matte abgebaut, aufgeräumt, was noch aufzuräumen war  und die Kinder in die Obhut ihrer sie abholenden Eltern entlassen … (Es blieb auch kein Kind übrig u. es hat auch keins gefehlt 😉 )

Also großen Dank an unsere vielen Betreuer u. Helfer (Claudia u. Melanie Lebreton, Ingo Schumacher, Sina Schröter, Manuel Herrmann-Fiechtner, Sven Gerhardt, Christian Köpp, Alex-Weigelt, Lennart Höhna, Ingo Breyer – ich hoffe, ich hab hier jetzt niemanden vergessen),  an die älteren Teilnehmer für ihre Unterstützung und besonders an die jüngeren für ihre Disziplin u. ihren Einsatz und natürlich auch an deren Eltern,
für ihr Vertrauen in  uns und ihre Kinder! 🙂

Bertram

© Ingo S. und Bertram

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