Nachdem voriges Jahr der Bericht zum 11. Vereinswochenende es irgendwie nicht geschafft hatte geschrieben zu werden, hier nun der Versuch der Besserung:
Am Freitagvormittag habe ich noch schnell ein paar Besorgungen erledigt und konnte dann mit Claudia gegen Mittag die Reise  in Richtung Polen mit Endziel Kłopotowo antreten, was uns seit vielen Jahren endlich Gelegenheit gab, die Strecke bei Tageslicht zu bewältigen und sozusagen mehr vom Nachmittag und Abend im Gutshaus genießen zu können. Eingedenk der Erinnerungen an die früheren Vereinswochenenden bogen wir also frohgemut  zehn Minuten vor vier Uhr auf das Anwesen ein und rieben uns erst einmal verwundert die Augen:
Nirgends war ein anderes Auto zu sehen und auch die Tür war noch zu 😲.
Einen Rundgang ums Haus später änderte sich das aber und die Organisatoren Iris u. Oliver Kraft nebst Robin parkten ebenfalls ein. Dann hieß es Ausladen, Zimmer beziehen, Kamin entzünden (was dringend not tat, denn es war doch recht kühl im Gemäuer) und ganz in Ruhe auf den Rest der “Meute” (*) warten. Dieser trudelte dann wie üblich mehr oder weniger schnell ein und tat es uns in etwa gleich.
Die Zeit bis zum traditionellen Abendbrot wurde natürlich genutzt zum Austausch von Neuigkeiten, Aufheizen der Sauna, Entzündung des Lagerfeuers, Beseitigung von akuten Unterhopfungszuständen, Nutzung der Sauna usw. usf. Was mich immer sehr fasziniert,  ist die schrittweise Weiterentwicklung des Hauses im Vergleich zum Vorjahr. Das diesjährige Faszinosum war eine Öffnung in der Eingangshalle, aus der gelegentlich mit Getöse warme Luft strömte. Robin ging sofort der Sache auf den Grund und entdeckte im Keller ein großes schwarzes Ungetüm am anderen Ende des Schlauches zu bewußter Öffnung. Nach einigen physikalisch-technischen Betrachtungen haben wir das Ungetüm als Dauerbrandofen mit Ventilator identifizieren können – der Hausmeister war jedenfalls durchaus sehr berechtigt stolz auf diese Neuerung und wir haben im Verlauf des Wochenende rein aus Eigeninteresse drauf geachtet, daß der Ofen immer gut gefüttert wurde 🙂 .

Pünktlich um acht begann das Abendessen mit einer ordentliche Suppe  gefolgt vom obligatorischen Gulasch-Hauptgang.
Nach dem Essen hab ich dann mein mitgebrachtes Serrano-Schinkenbein in seine Haltevorrichtung gespannt und so vorbereitet, daß man beginnen konnte,  erfolgreich an dessen Gewichtsreduktion zu arbeiten.
Dazu gab es eine rustikale Käseplatte, denn die Erfahrung hatte bisher regelmäßig gezeigt, daß so ein Schinken immer sehr gut mit Käse harmoniert.
Melanie versorgte derweil jeden, der sich nicht retten konnte oder wollte, mit merkwürdigen Mischgetränken, die Sauna wurde selbstverständlich fleißig genutzt, weitere Küchen- und Kamingespräche geführt und kleinere Unterhaltungs-Spielchen veranstaltet.
Irgendwann bin ich dann hundemüde ins Bett gefallen …

Nach der wie immer zu kurzen Nacht und glücklicherweise nur leichten Kopfschmerzen, konnte ich mich beim Blick aus dem Fenster an einer völlig weißen Landschaft erfreuen, es hatte nächtens tüchtig geschneit und ein dicke Schneedecke auf die Natur gezaubert …
Nun ging es zum Frühstück, welches durch einige Frühaufsteher (Claudia, Jonas, … ) schon liebevoll vorbereitet wurde …
Da dann nahezu alle beisammen saßen, wurde sich auf den Abfahrtstermin zum üblichen Strandbesuch geeinigt.

Kurz nach zwölf Uhr fuhren wir dann los durch die verschneite Winterlandschaft in Richtung Ostsee.
Dort haben wir uns erst einmal am Strand eine Weile die Beine vertreten. Die See war jedenfalls  begeistert über unser Erscheinen und schien uns schon sehnsüchtig erwartet zu haben (die letzten Jahre fand unser Wochenende ja deutlich früher statt), sie rauschte laut und wogte sehr aufgeregt herum u. die Wellen überschlugen sich  beeindruckend in einem fort …
Irgendwann war dann der Zeitpunkt erreicht, wo die Neugier bzgl. der Klärung der Frage, ob die Behauptung stimmen könnte, daß die Wasser-Temperatur ca zehn Grad über der Lufttemperatur läge, keinen Aufschub mehr dulden  konnte. Ein paar Freiwillige entledigten sich also flugs ihrer Kleidung und gingen trotzig der Brandung entgegen. Oliver war hier der Tapferste, er blieb nach meiner Beobachtung am längsten im Wasser und schwamm  auch am weitesten vom Ufer weg umher. Ich war jedenfalls froh, von einer sehr hilfsbereiten Welle wieder ein Stück zurück zum Ufer geschwemmt worden zu sein.
Jedenfalls würde ich schon sagen, daß es im Wasser zwar deutlich weniger kalt als an der Luft war, aber so richtig badetauglich war es trotzdem noch lange nicht …
Nachdem dann wir Temperatur-Tester unsere wärmende Kleidung angelegt hatten, ging es zurück zu den Autos, um heim zur Unterkunft zu fahren. 
Dort angekommen wurde die Sauna wieder in einen benutzbaren Zustand gebracht, alle möglichen Feuer neu entfacht und mit Brennmaterial versorgt. Gleichzeitig füllte sich die Küche mit Leuten, welche entweder Salate u.ä. fürs abendliche Grillen beisteuern oder halt für die Zeit bis dahin für kulinarische Unterhaltung sorgen wollten.
Sogar die anwesenden Kinder haben fleißig mit geholfen u. unter Aufsicht Gemüse u.ä. geschnippelt.
Diesmal konnte ich Jonas sogar elegant die Verantwortung für die geschmackliche Ausgestaltung des Glühwein-Punsches überhelfen, die ihm dann auch recht hervorragend gelang …
Philipp u. Robin waren so nett, sich ums Grillen zu kümmern und somit war das Abendmahl gesichert.
Der weitere Abend verlief ähnlich dem des Vortags,
evt. vor dem Hintergrund von Fahrtauglichkeitsüberlegungen bei dem einen oder anderen doch etwas kürzer und maßvoller …

Am Sonntag dann wurde fleißig gepackt, gefrühstückt, aufgeräumt, die Autos befüllt und zu guter Letzt sich zum Abschlußphoto aufgestellt und von einander verabschiedet. 
Und schon ging es zurück in die Heimat und ein doch wieder sehr gelungenes u. harmonisches Vereinswochenende fand so sein Ende …

Vielen Dank an Familie Kraft fürs Organisieren und Kümmern und an alle weiteren Teilnehmer für ihren Einsatz zum Gelingen der Veranstaltung.

Bertram Bracher

(*) Es nahmen  teil: 
Philipp Henning, Lennart Höhna, Sven Gerhardt, Pauline Mieg, Ulf Schönberg & Janne & die Töchter Juna & Elisa, Jonas Templiner und Sohn Jasper, Catherine Lebreton & Viktor, Nicolas Lebreton & Julia,
Melanie Lebreton, Claudia Lebreton, Ingo Breyer, Alex Weigelt, Iris & Oliver & Robin Kraft und ich.

Schade, daß aus gesundheitlichen Gründen Christian und Marc mit Nina kurzfristig absagen mussten, wir haben Euch vermisst!

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