Am Wochenende sind Christian & Max Köpp, Melanie, Nicolas, Jonas, Heiko und ein weiterer Trainingskamerad aus Bernau, BJJ-Dennis und ich zu einem Trainingswochenende zu Frank und Uschi Thiele in Urberach (in der Nähe von Frankfurt/Main) gefahren. Herr Köpp hatte dankenswerter- und bewährterweise einen Mercedes-Sprinter angemietet, so daß wir alle gemeinsam halbwegs komfortabel mit ausreichend Platz für Gepäck die Reise antreten konnten. Diese verlief erfreulich problemlos, so daß wir abends gegen halb elf an der Trainingsstätte der Urberacher von Fabian – einem der dortigen Vereinsmitglieder – begrüßt und in die Gegebenheiten der dortigen kleinen aber feinen Trainingsstätte eingewiesen werden konnten. Relativ zügig haben wir dann unsere Lagerstätten für die Nacht “eingerichtet” und Uschis Linseneintopf und unser mitgebrachtes Bier verkostet. Am nächsten Morgen begann kurz nach neun – nach dem Frühstück und dem Eintreffen weiterer vorwiegend “einheimischer” Trainingsteilnehmer – der Lehrgang. Der Vormittag war der Standarbeit gewidmet, Frank ging bereits zur Erwärmung auf einige wichtige vorbereitende Übungen für Hüftbeweglichkeit u. Eindrehen ein, ebenso gab es Erläuterungen zum korrekten Gehen und irgendwie sind wir bei der Stoßbewegung für den Tai-Otoshi gelandet und damit auch beim Tai-Otoshi – einem Handwurf, der im Lehrsystem von Tokio Hirano ein großer Schwerpunkt ist (Hirano selbst war weltberühmt für seine Fähigkeit, nahezu nach Belieben Tai-Otoshi zu werfen und Frank hat von Hirano sehr viel Judo gelernt). Danach wurde Uki-Goshi durchgenommen, da dieser ebenfalls ein wichtiger Grundlagen-Wurf und damit Voraussetzung für weiterführende Techniken ist. Hauptaugenmerk hat Frank an diesem Wochenende allerdings darauf gelegt, Methoden aufzuzeigen, wie man mit störenden, den eigenen Eindrehwunsch behindern wollenden gegnerischen Armen klar kommen kann. Nach Uki-Goshi ging es dann zu Hane-Goshi, einem eben jener  auf Uki-Goshi aufbauenden Würfe, “nebenbei” gab es noch Erläuterungen und Varianten zum Seoi-Nage, O-Soto-Gari u.ä. …

Mittags wurde von Uschi Chili serviert, und zur Verdauungs-Förderung wurde eine Mitschnitt von einem alten Lehrgang mit Tokio Hirano auf die Leinwand “geworfen”.

Nachmittags war dann Bodenarbeits-Zeit. Dennis durfte seine Handlungskette vom letzten Tokio-Hirano-Gedenklehrgang wiederholen (Mune-Gatame->Kata-Osae-Gatame->Kata-Gatame->Ude-Hasami->Juji-Gatame->Gyaku-Ude-Garami mit Bein (Frank nennt dies Hara-Garami)->Sankaku-Jime/Gatame) und danach ging es weiter zur
“Trinität” der Techniken, welcher der Untermann aus der geschlossenen Beinklammer beherrschen sollte: Juji-Gatame, Sankaku-Jime, o.g. “Hara-Garami” (in Bodenkampfkreisen auch “Omoplata” genannt) und den entsprechenden Kombinations-Möglichkeiten dieser Sachen untereinander – die Techniken selbst waren uns nicht wirklich neu, aber sehr wohl die kleinen wichtigen Details, die Dennis uns dabei vermitteln konnte … Einen Fußhebel nach Umkippen eines sich stehend der Beinklammer entledigen wollenden Gegners gab es auch noch.
Den Abschluß des Trainingstages bildeten dann einige Runden (überwiegend Boden-)Randori.

Abends haben wir uns dann mit Frank noch zu unserem dortigen “Stamm-Italiener” zum Essen verabredet, dies war eine sehr angenehmer und gemütlicher Tagesausklang … Außer für Jonas u. Nico, denn beiden hatte ich ja noch versprochen, zwecks Prüfungsvorbereitung noch mal mit ihnen ihr Programm durchzugehen, was wir dann – wieder zurück in der Trainingsstätte – dann gut in ein-u.-dreiviertel Stunden erledigt hatten 🙂 Die restliche Zeit bis zum Schlafen wurde noch etwas gefachsimpelt und Anekdoten ausgetauscht …

Am Sonntag begann Frank wieder mit der Standarbeit, diesmal war es der Harai-Tsuri-Komi-Ashi als Uki-Goshi-Alternative, den er uns näher brachte, da muß ich ehrlich sagen, daß es nicht mein Tag für Harai-Tsuri-Komi-Ashi war, aber immerhin: Nico ist bei diesem Wurf tüchtig aufgeblüht.
Außer Harai-Tsuri-Komi-Ashi kamen noch einige schöne “Nettigkeiten” im Zusammenhang mit dem übergreifenden “Armbeseitigungs-Thema” dran.
Danach ging es wieder in die Bodenarbeit, Dennis ließ erst die “Dreieinigkeit” des Vortags wiederholen, dann wurde Gyaku-Ude-Garami – angesetzt vom Untermann der Beinklammerposition – geübt, danach kamen noch der Beingreif-Umdreher, ebenso wie der Hüftstoßumdreher aus der Beinklammer dran, um die Sache abzurunden. Auch wurde von Dennis noch gezeigt, wie der Obermann die geschlossene Beinklammer überwinden kann …
Auch dieser Trainingstag wurde durch eine knappe halbe Stunde Randori abgeschlossen, danach hieß es zusammenpacken, Matten abbauen, duschen und die Heimreise antreten …
Diese ging auch trotz Schneewetter problemlos vonstatten, Christian und Heiko wechselten sich mit der Fahrerei ab … Gegen halb neun am Abend waren wir wieder in Berlin …

Vielen Dank an Uschi und Frank Thiele und ihre Helfer für die Ausrichtung des Trainingswochenendes, an Dennis fürs seinen Unterricht, ebenso an Christian für die Organisation unserer An- u. Abreise und an alle Trainingsteilnehmer für Fleiß, Einsatz u. Kameradschaft.

Bertram

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