Dunkel wars beim Aufstehen um sieben; sieben Uhr dreißig dämmerte es dann schon ein bißchen, und ich konnte Julien Schmidt pünktlich am Treffpunkt vor unserer Trainingsstätte “einfangen”, anschließend dann noch Claudia, Cathy und Melanie ins Auto stopfen und ab ging es bei angenehm ‘kühlen’ -15°C in Richtung Hohenschönhausen. Dort kamen wir so kurz nach acht an, Claudia konnte in Ruhe die Formalitäten erledigen, Karin traf mit ihrem Vater ein, die Mädels wurden gewogen und konnten sich erwärmen. (Eine potentielle Teilnehmerin mußte im Vorfeld krankheitsbedingt absagen.)
Gegen zehn ging es dann auch endlich mit den Kämpfen los, zwischenzeitlich sind auch unsere restlichen Jungens hereingeschneit, die da waren: Wolf-Daniel, Julian und ein kranker, kampfunfähiger Sebastian als moralische Unterstützung (ein feiner Zug von Sebastian, wie wir finden!)

Zu den Kämpfen:

Cathy Lebreton -44kg: Verlor ihren ersten Kampf durch Aufgabe in einer Festhalte (wurde mir berichtet), im zweiten lief sie in einen Ippon-Seoi-Nage, damit ist ihr erster U17-Wettkampf unter “Lehrgeld” abzubuchen…

Karin Esser -48kg: Kämpfte  im ersten Kampf recht verhalten, versuchte eine Art Tani-Otoshi als Konter, fiel dabei ungünstigerweise deutlich auf den Rücken und die Gegnerin bekam den Sieg zugesprochen. Im ersten Trostrundenkampf arbeitete sie spürbar “lebhafter”, erhielt erst einen Waza-Ari für eine  Wurftechnik und dann eine zweiten auf Grund eines gegnerischen Shido, damit gewann sie diesen Kampf berechtigt. Der nächste Kampf ging mir “beobachtungstechnisch durch die Lappen”, “rekonstruierende” Gespräche ergaben, daß Karin geworfen wurde und damit der dritte Platz nicht erreicht wurde. Den Kampf um Platz fünf führte Karin recht schnell mit Yuko, wurde dann aber in einem Moment der Unachtsamkeit in eine Festhalte genommen und verlor. Schade.

Melanie Lebreton -63kg: Hier gab es die Besonderheit, daß in zwei Dreier-Pools gekämpft wurde. Ihren ersten Kampf gewann Melanie nach langem Hinundher schließlich mit einer Festhalte.  Der zweite Kampf lief etwas zügiger, hier konnte Melanie ebenfalls ihre Gegnerin in eine Festhalte packen und so belasten, daß diese die vollen 25 Sekunden scheinbar nichts mehr bewegen konnte oder wollte. Im Halbfinale gegen die Zweite des anderen Pools sah es anfangs für Melanie nicht so einfach aus, hier konnte aber Melanie recht routiniert einen Schrittfehler der Gegnerin ausnutzen und diese mittels Ko-Soto-Gari “fällen”. Damit hatte sie das Finale erreicht, war aber offensichtlich bereits “beeindruckt” von ihrer Final-Gegnerin, die ihre Vor-Kämpfe souverän abgewickelt hatte. Leider ging es dann auch recht schnell, die Gegnerin  dreht irgendetwas ein, Melanie steht hinter ihr, tappert ihr noch ein paar Schritte hinterher, dann fiel der Gegnerin ein: Moment – da fehlt noch was, zack etwas sich im Oberkörper gedreht und Melanie blieb  leider “nur” der 2.Platz in ihrer Gewichtsklasse.

Die Jungs waren dann nach den Mädels dran:

Julien Schmidt -46kg: Er verlor seine beiden Kämpfe klar, stellte sich aber durchaus nicht schlecht an, wenn man bedenkt, daß es sich um seinen ersten Wettkampf überhaupt handelte und wir auch nicht allzuviel Halbgelb-Gurte auf einer U17-BEM überhaupt sehen konnten 😉 Für die gezeigte Tapferkeit gebührt ihm also ein ausdrückliches u. hiermit erteiltes Lob!

Julian Förster -43kg:  Sein erster Kampf war recht flink durch einen gegnerischen Ippon-Seoi-Nage beendet, der Trostrundenkampf sah eine lange Zeit gar nicht mal so schlecht für Julian aus, wertungsmäßig war er ausgeglichen, aber Julian hatte seinen Gegner eigentlich recht gut im Griff, bis dieser dann doch eine Unkonzentriertheit von Julian ausnutzen und ihn kraftvoll, kontrolliert & auf den Rücken werfen konnte…

Wolf-Daniel Sack -73kg: Seinen ersten Kampf verlor er mit festhaltenbedingtem Waza-Ari nach einem etwas zähem Standkampf. Dafür war sein erster Trostrunden-Kampf dann recht spannend: Hier fand Wolf-Daniel recht gut heraus, wie sein Gegner am besten anzugehen ist,  sicherheitshalber übte dabei Wolf-Daniel ein paarmal am Mattenrand (und damit immer irgendwie als außerhalb ungewertet) seinen Wurf ein, bis er dann zweimal recht locker mit O-Soto-Gari jeweils Waza-Ari erzielen konnte. Im dritten Kampf setzte sein Gegner  einen Uchi-Mata an, Daniel hatte die richtige Idee – aber leider die “falsche” Umsetzung – und wollte die Bewegung des Gegner zum Kontern übernehmen (“richtig”), konnte dies aber nicht deutlich genug (1.Fehler) und landete dabei zuerst auf dem Rücken (2.Fehler 😉 ) so daß  der Kampfrichter dem Gegner berechtigt Ippon zusprach.

Abschließend bleibt zu bemerken: Glückwunsch an Melanie zur Platzierung und Qualifikation zur Nordostdeutschen Meisterschaft!
Ein großes Lob an unsere (im Vergleich zum Vorjahr recht zahlreichen) anwesenden U17er dafür,     daß sie sich dem Wettkampf stellten, und dafür, daß sie auch nach Ende der jeweiligen eigenen Kämpfe noch in der Halle blieben, um diejenigen Vereinskameraden  zu unterstützen, die halt noch nicht durch waren.

Fast hätte ich vergessen: Ein Dankeschön an Peter Binner, der wie so oft   den VfL Tegel als Kampfrichter würdig vertrat. 🙂

Auch im Namen von Claudia,

Bertram

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