Am letzten Wochenende der Herbstferien fand unser jährliches Übernachtungs-Wochenende statt. Zwar hatten wir in unserer Terminplanung die Veranstaltung schon recht lange ausgewiesen, aber die eigentlichen Einladungs- u. Anmeldezettel dann aber doch recht spät ausgeteilt und dann auch noch das Pech gehabt, daß in der ersten Ferienwoche wir nicht in unserer Sporthalle trainieren durften. Langer Rede kurzer Sinn, es gab enttäuschend wenige Anmeldungen, so daß wir ernsthaft überlegt hatten, auf die in der Ausschreibung genannte Mindestzahl zu verweisen und kurzfristig die Veranstaltung abzusagen. Letztlich haben die verantwortlichen Vorstandsmitglieder nach Rücksprache mit den restlichen Betreuern sich doch dazu “durchgerungen”, im Interesse der Angemeldeten zu verfahren und das Wochenende wie geplant durchzuziehen, was ich persönlich sehr begrüßt habe, denn es hatten seit langen Jahren endlich mal wieder ein paar Leute aus meinem Schwarzheider Altverein ihre Teilnahme angekündigt.
Also trafen dann am Freitag-Abend Alexander Duvinage, Emil Fromm, Laurens Kaernbach, Jannes Maasch, Sina Schröter, Jonathan Schulz, Lucille Stahr, Vinzenz Zeiler und etwas später die Schwarzheider Erik Blüher, Stian Thor Damaske, Alexander Müller mit ihrem Betreuer Dennis Kurze in unserer Trainingsstätte ein. Unsere Organisatoren u. Betreuer Claudia Melanie, Ingo, Lennart haben schon fleißig vorher den Essenraum, Getränketisch usw. usf. vorbereitet. Nach der üblichen Begrüßung & Belehrung und dem Abendessen ging es dann zum Eröffnungstraining auf die Matte, inzwischen ist auch Sven mit dazu gestoßen. Das Training habe ich spielerisch gestaltet, Teilnehmer u. Betreuer waren recht eifrig mit dabei , irgendwann nach etwas “Schildkröten umdrehen”, haben die braungürteligen Trainer dann Umdreher gegen die Bank gezeigt: also Melanie eine Sankaku-Technik (d.h. ein an die Nr.4 bzw. ein Dreieck erinnernde Beinverriegelung um Hals u. Arm des Gegners),
Sven den Ohten-Gatame (d.h. ein gerollter Einstieg in den langen Armhebel) und Dennis einen einfachen Arm-Greif-u.-Zieh-Umdreher hin zum Kata-Osae-Gatame (= Schulter-Press-Festhalte). Irgendwann haben wir dann für die jüngeren Teilnehmer das Training beendet und sie in die Umkleiden zum “Nachtfertigmachen” geschickt, die älteren hatten noch etwas Zeit für ein paar Bodenrandoris.
Der nächste Tag begann dann mit Frühsport, die Ingo u. Melanie haben den Teilnehmern ein kleine Laufstrecke nähergebracht, derweil haben Claudia u. Lennart das Frühstück vorbereitet. Die belegten Brötchen wurden dann auch dankend u. zügig vertilgt. Denn es stand die erste Mattentrainings-Einheit des Tages auf Programm. Hierfür hatte Melanie ihre Kontakte spielen lassen und als Referenten den Krav-Maga-Trainer Tim Leibner gewinnen können. Krav-Maga ist ein in Israel entwickeltes u. erprobtes Selbstverteidigungs-System und von daher doch auch recht interessant für Judoka. Tim hat am Beispiel eines geraden Vorwärtstrittes (bzw. der Abwehr diesen Trittes) eine Einblick in die Arbeitsweise von Krav-Maga geben können, die Trainingseinheit war auch körperlich recht fordernd – um so mehr hat es mich gefreut, daß die Teilnehmer – gerade auch die jüngeren – doch sehr konzentriert und eifrig mitgemacht haben. Nach der knapp zweistündigen Einheit hieß es dann: “Mittagspause” – Claudia hatte inzwischen eine Suppe vorbereitet. Danach ging es dann nach Oranienburg in den T.U.R.M zum Spaßbaden, wovon ich jetzt aber nichts berichten kann, da ich dorthin nicht mitgefahren bin. Gegen sieben haben dann unser 2. Sportwart Christian, Claudia und ich begonnen, das Abendessen vorzubereiten bzw. den Grill anzuheizen, Nicolas kam auch mit dazu und hat uns den einen oder anderen Gang abgenommen. Natürlich haben die T.U.R.M-Gänger unseren Zeitplan dann empfindlich in Wackeln gebracht, da sie einfach vor der geplanten Zeit zurück kamen. Aber wir haben dann doch alle beizeiten satt bekommen. Christian hatte noch ein paar Eichenscheite mitgebracht, die haben wir dann noch auf den Grill gelegt und damit denen, die wollten, Gelegenheit zum Erhitzen von “Mäusespeck” gegeben, ein paar Stecken dafür hatte ich aus Claudias Garten “organisiert” 😉 Nach ausreichend Verdauungszeit stand dann die Abendtrainingseinheit auf dem Programm, hier habe ich neben den “obligatorischen” Erwärmungsspielen dann den Schwerpunkt auf etwas Standarbeit gelegt, zum Abschluss gab es dann noch ein paar Runden Stand-Randori, auch hier haben gerade auch die Jüngeren gutes Durchhaltevermögen bewiesen, so daß ich Melanies Vorschlag, die Kinder doch endlich unter die Dusche zu schicken, noch guten Gewissen eine Weile ignorieren konnte. Aber irgendwann war es dann soweit und für die Größeren ging es dann doch wieder auf den Boden, schließlich hatte ich Sina einige Tage zu vor versprochen, auf ein paar Sachen bzgl. des langen Armhebels (Juji-Gatame) einzugehen …
Auch die anschließende Nacht verlief ebenfalls problemlos, der Sonntag begann dann wie der Samstag (allerdings ohne Frühsport) mit einem ordentliche Frühstück. Danach war dann die Abschlußtrainings-Einheit des Wochenendes dran, hier haben wir die Tradition, ein kleines japanisches Turnier (also ein Reihenkampf, wo mit den Kleinsten bzw. Leichtesten begonnen wird und der Gewinner immer weiter kämpfen darf) durchzuführen,
weitergepflegt, wir haben ohne Hektik zwei Durchläufe geschafft und auf Teilnehmer-Vorschlag sogar noch einen “Nur-Bodenkampf-Durchgang” rangehängt. Es war (wie immer bei solchen Gelegenheiten 😉 ) schön zu sehen, daß unsere Judoka, diese ganzen Verbote u. Beschränkungen, welche so in den letzten Jahren in das offizielle Regelwerkes hineingeschrieben wurden, eigentlich überhaupt nicht gebraucht haben und trotzdem ordentlich, vernünftig und engagiert gekämpft haben.
Nach den Kämpfen klang das Training mit unserem traditionellem Abschlußspiel (ein Fangspiel, wobei auch der Gürtel zum Einsatz kommt) aus.
Beim anschließenden Mattenabbau nach der Verabschiedung haben auch alle fleißig mit zugepackt, so daß die Halle doch recht flink in einen sauberen u. aufgeräumten Zustand versetzt wurde. Während des Trainings hatten Claudia und der wiederum zum Helfen erschienene Nicolas bereits den Essensraum aufgeräumt und zurück in ein Unterrichtsraum verwandelt und wie mir berichtet wurde, hatte Nicolas sich auch um die Reinigung des Grills sehr verdient gemacht.
Die Teilnehmer wurden dann auch pünktlich von ihren Eltern abgeholt bzw. sind wieder nach Schwarzheide abgereist und unser Fazit war, daß es diesmal eine hervorragende Truppe war, welche sehr gut miteinander klargekommen ist und dabei fleißig u. diszipliniert war. Mit anderen Worten, es wäre sehr schade gewesen, hätten wir uns für den Ausfall der Maßnahme entschieden. Nichtsdestotrotz werden wir für 2019 einen anderen Termin im Herbst – u. zwar außerhalb der Ferien – wählen und rechtzeitig kundtun …
Meinen Bericht möchte ich mit einem Dank u. Lob an alle Mitwirkenden, seien es Teilnehmer, Betreuer oder weitere Helfer (bitte nicht böse sein, wenn ich evt. vergessen habe, jemanden zu erwähnen) abschließen. Hierbei ist Sina besonders zu erwähnen, da sie als Teilnehmerin durchaus tüchtig die Betreuer mit unterstützt hatte.
Für die Betreuer
Bertram
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